Sonntag, 10. Dezember 2017

Nighttrails

Es ist wieder soweit, der Herbst ist rum, die zahlreichen Blätter im Wald sind durch die Herbststürme der vergangenen Tage verschwunden und haben die Trails wunderbar saubergefegt hinterlassen.

Der Winter kann endlich beginnen, endlich. Die ersten Schneeflocken hatten wir schon, aber schnell war`n sie wieder weg, die Temperatur noch nicht ausreichend unter Null.





































Während ich es mit dem Laufen gerade sehr reduziert halte - um das Knie zu schonen -bekommen Mountainbike und Crosser gerade konzentrierter die Aufmerksamkeit. Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis im Schein der Leuchten bei Nacht den dunklen Wald auf schmalen Trails zu erkunden. Die Aufmerksamkeit gegenüber einer Tour bei Tageslicht muss um ein Vielfaches geschärft werden, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben, Federweg hin oder her... 




Samstag, 7. November 2015

BLACKFOREST.X - Mit dem Mountainbike in 3 Tagen über den Westweg von Pforzheim nach Basel // Tag 3

zurück zur 2. Tagesetappe




Montag morgen, 07:30 Uhr, 28. September 2015. Ich ziehe schnell meine Bike-Klamotten an - nach zwei Tagen Fahrtdauer nicht unbedingt ein olfaktorisches Vergnügen, aber mit der Windstopper-Jacke drüber geht`s, so kann ich mich zumindest in den Frühstücksraum von meinem Gästehaus "Wald & See" trauen. Das Frühstück ist gut und auch hier wieder mache ich die Beobachtung, dass vier Japaner beim Frühstück durchaus problemlos sechs verschiedene Mobilgeräte bedienen können.





Los geht`s. Nachdem mir der Herbergsvater mein Bike aus der Garage befreit und mir alles Gute für den Tag gewünscht hat, geht es los. Die Passage am See ist grandios zu dieser Uhrzeit, ein schöner ruhiger Morgen mit frischen 5°C am Titisee.

Nach kurzer Fahrt am Rand des Sees wird der Schotterweg etwas schmaler und es geht das erste Mal bergauf. Bald schon nähere ich mich dem Ort Bärental und zweige auf deutlich interessantere Pisten hinauf in Richtung Feldberg ab. 





Nach einiger Kurbelei mit teils tollen Blicken hinauf zum höchsten Berg des Schwarzwaldes treffe ich dann auf den schönen Aussichtspunkt "Zweiseenblick" - von hier aus kann man sowohl den Titisee als auch den Schluchsee sehen, letzter ist am heutigen Morgen nur als spiegelnde Fläche zu erkennen. 





Nach kurzer aber schneller Abfahrt und einem leichten Aufstieg komme ich am Caritashaus in Feldberg-Ort wieder auf die B317, von der ich aber gleich wieder abzweige und dem Westweg in Richtung Feldberg-Grafenmatt folge. Im Winter allen Skifahrern bestens bekannt, wenn man vom Seebuck auf die Grafenmatt-Seite wechselt. Hier nutze ich den Kiosk und decke mich mit jeder Menge Schokoriegeln und motivierenden Getränken ein, um den heutigen Tag zu überstehen und gebührend zu feiern, so es etwas zu feiern geben sollte.




Dann geht es hoch! teilweise steilst schlängelt sich der Weg hinauf zum Ende der Grafenmatt-Lifte, dann kommt nach einer kurzen Hochebene der endgültige Aufstieg zum Herzogenhorn. Den Abstecher zum Gipfel nehme ich mit, klar wenn wir schon mal hier sind. Ein grandioser Blick hinüber zum Feldberg und ringsherum, sind immerhin auch 1.415 m Höhe hier oben.





Der Wind pfeift ziemlich eisig und so sitze ich schnell wieder im Sattel und hämmere hinunter - über traumhaftes Wiesen- und Almengelände verläuft der Westweg hinunter bis man nach ziemlich langer Fahrt irgendwann die L149 kreuzt, die nach Bernau führt. 




Dann geht es erstmal wieder hinauf, und das bitterböse und lange, ziemlich lange. Mir kommen erste Zweifel, ob ich das heute schaffen kann, vertrödele ich doch gerade kostbare Zeit einen verdammt steilen Anstieg hinaufzukurbeln und es nimmt kein Ende. Am Schluss wird der gut fahrbare Schotterweg zum Trail und ich fahre auf schmaler Pfadspur hinauf zum Gipfel des Blößlings (1.309 m ü. NN). Ein schöner Berg, der einige Körner fordert und dann aber mit einer schönen Abfahrt auf der anderen Seite in Richtung Schweigmatt wieder motiviert.





Weißenbachsattel nahe Todtnau. Eine weitere Etappe ist geschafft und es ist traumhaft. Die Sonne begleitet meinen Weg und über sehr gut fahrbares Wiesengelände bahne ich mir meinen Weg, immer der roten Raute des Westweges folgend.

















Die Fahrt geht weiter und die Landschaft wird etwas flacher, der Schwarzwald verläuft 
nun etwas sanfter und welliger, die großen Berge sind überwunden. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass ich es bis Basel schaffen werde - es gäbe mittlerweile auch gar keine andere Alternative mehr...












Hinter Hasel mache ich in wunderbarer Mittagssonne meine Mittagspause, mittlerweile ist es knapp 13:00 Uhr und ich schon wieder 5:15 h unterwegs und habe 57 km zurückgelegt. Basel werde ich ca. bei km 90 erreichen, so die Hochrechnung, also noch 33 km, die jetzt als locker erreichbar scheinen. Nach dem grundsätzlichen Höhenprofil sollte es ja auch quasi nur noch runtergehen. Soweit die Theorie.





Um 14:53 Uhr besteige ich den Aussichtsturm Hohe Flum in der Nähe von Rheinfelden. Dann stelle ich mich gedanklich auf einige lockere Kilometer bis Basel ein. Denkste...













In Degerfelden dann die Überraschung nach der Ortsdurchfahrt. Der Westweg zieht hier nochmal mächtig hoch zu einem Aussichtsturm. Hoch oder drumherum fahren?? ich entscheide mich trotz einigem Hin- und Her für erstere Variante und fahre zunächst steil bergan. Später schiebe und trage ich abwechselnd mein Bike den Berg hinauf - und es geht mächtig hinauf. Ich leide, doch kurze Zeit später am Aussichtsturm ist alles wieder vergessen und jetzt beginnt der Endspurt gen Basel.

Es folgen noch einige interessante Trails und schließlich komme ich über Grenzach-Wyhlen in die Rheinebene und folge dann auf Asphaltrails der roten Raute bis zum Badischen Bahnhof in Basel. GESCHAFFT!! um 16:46 Uhr bin ich da und die Freude ist riesig.




Jetzt noch schnell eine Zugfahrkarte für die Heimfahrt gesichert und um 17:20 Uhr sitze ich bereits im IR nach Offenburg, nach Aufenthalt mit Döner-Abendessen geht es weiter mit dem Zug nach Karlsruhe.




Nach einem letzten Umstieg steige ich um 21:50 Uhr glücklich und ziemlich fertig aus dem Zug am Pforzheimer Hauptbahnhof. Eine zehnminütige Heimfahrt durch die Start bildet den Abschluss eines grandiosen Bike-Abenteuers direkt vor meiner Haustür! 


Fakten des 3. Tages:

  • Start: 8:23 Uhr 
  • Fahrzeit inkl. Pausen: 8:26 h
  • Fahrstrecke: 97,09 km
  • Anstiegshöhenmeter: 2.426 hm
  • Abfahrtshöhenmeter: 3.032 hm
  • Durchschnittstempo: 11,5 km/h
  • Max.-Tempo: 72,0 km/h
  • Durchschnitts-Puls: 130 bpm
  • Max-Puls: 162 bpm
  • Kalorienverbrauch: 3.019 kcal
Höhenprofil vom 3. Tag:













Offizielle Routenführung - West- und Ostroute (von mir gefahren)

Freitag, 6. November 2015

BLACKFOREST.X - Mit dem Mountainbike in 3 Tagen über den Westweg von Pforzheim nach Basel // Tag 2

zurück zur 1. Tagesetappe



Sonntag 27.09.2015. Kurz vor 8:00 Uhr - mit einem reichhaltigen Frühstück im "Gasthaus Pension Schwarzwald" in Kniebis beginnt der Mountainbike-Tag. Noch schnell die Sachen im Rucksack verstaut, gut warm angezogen und es kann losgehen. 5°C zeigt das Außenthermometer, die Sonne lächelt schon leicht vom Himmel.




Ein paar Meter zurück Richtung Alexanderschanze und schon finde ich einen passenden Abzweig zum Westweg - ich bin wieder "on". Nach einigen Kilometern passiere ich die Hilda-Hütte - könnte während ner Sommertour sicher mal als Notübernachtungsunterkunft dienen...






Kurze Zeit später bin ich dann auf einmal völlig off - der Glaswaldsee hat mich völlig aus der Bahn geworfen und nach zweimaliger Umrundung des Sees auf üblen Wurzeltrails stelle ich fest, dass hier irgendwas nicht stimmt... als ich auf einem Weg fahre, der mir auf einmal verdammt bekannt vorkommt, merke ich dass ich schlicht im Kreis gefahren bin... also zurück, aber nirgendwo ein vernünftiger Weg in Sicht - schlussendlich schiebe/trage ich ca. 1-2 km einen giftigen Wanderweg steil hinauf, um dann wenig später endlich wieder den Westweg zu finden - jetzt heißt es Augen offen halten, so ein Umweg kostet wertvolle Zeit und Kraftreserven...




























Kurze Zeit später > wieder on track, der Westweg hat mich wieder. Jetzt straight to Hausach, Gas geben. Kurze Zeit später passiere ich das Freiersberger Tor, erste Etappe für heute geschafft :-)




Den Harkhof passiere ich gegen 10:00 Uhr, um 11:30 Uhr mache ich auf der beginnenden Abfahrt an der Hohenlochenhütte eine kurze nette Pause, bevor es weiter nach Hausach geht. Die Hohenlochenhütte liegt auf 648 m Höhe mit toller Aussicht ins Kinzigtal, die Hütte ist am Wochenende bewirtschaftet und bietet Kaffee und Kuchen an. Nach einem netten Gespräch mit dem Hüttenbewirtschafter und einem inzwischen eingetroffenen Trailrunner aus dem Tal geht es dann weiter ins Tal.


















12:00 Uhr bin ich in Hausach und überquere die Kinzig, noch schnell ein Foto am Westwegtor und weiter geht es.




Nach dem mächtigen Taleinschnitt hinunter kommt nun das Gegenstück - es geht wieder steil bergauf und ich muss mir einen fahrbaren Weg suchen, fahre etwas abseits des Westweges. Nach etwas zäher Navigation und einer noch unglücklicheren Wegführung stoße ich einige Zeit später wieder auf den Westweg und fahre weiter Richtung Prechtaler Schanze/Ecklesberg. Dort geht es aber erstmal saumäßig steil bergauf.




Ich folge nach einer kurzen Wasserauffüllung am Landwasser-Eck dem Westweg weiter. Auf gut ausgebauten Schotterwegen komme ich sehr schnell voran. Am Huberfelsen bieten sich dann tolle Ausblicke über den Schwarzwald.







































Am Huberfelsen stehen mittlerweile 56,5 km auf dem Tacho, ich bin schon fast 6 Stunden auf dem Bike unterwegs. Also weiter geht`s zum nächsten Zwischenziel Wilhelmshöhe in der Nähe von Schonach. Nach genau sieben Stunden bin ich dort, kurze Pause, weiter.




Nächstes Ziel: Kalte Herberge, ca. 21 km. Sollte also in gut zwei Stunden machbar sein, mittlerweile ist es 15:30 Uhr, dann wäre ich also gegen 17:30 Uhr am heutigen Etappenziel. Der Westweg führt jetzt häufig über Schotterpfade, taucht dann auch immer wieder mit Singletrails ab durch tiefen Wald, kürzt ab, macht eine Schleife.




Bei km 77 um 16:30 Uhr mache ich eine Pause am Brend, einem immerhin 1.149 m hohen Berg im Mittleren Schwarzwald nahe Furtwangen. Ich gönne mir ein großes Stück Kuchen und eine große Spezi. Der Blick von der Terrasse ist atemberaubend und motiviert zu mehr.

Um 17:40 Uhr und km 89,5 erreiche ich mit leichter Verspätung zum Zeitplan das Gasthaus Kalte Herberge.




Kein sehr schöner Ort und so fällt es mir auch nicht sonderlich schwer meine auf den letzten Kilometern gereifte Entscheidung durchzuwinken > weiter. Wenn ich mich heute etwas ranhalte, kann ich es tatsächlich bis zum Titisee schaffen :-)

Ich lasse es jetzt richtig krachen und kurbele voll motiviert Richtung Titisee. Nach einer kurzen letzten Essenspause in der Nähe von Breitnau stürze ich mich in der aufziehenden Dämmerung in die Abfahrt.




Die letzten Kilometer verfliegen jetzt nur so und wie von selbst donnere ich gen Titisee. Am Ortsschild ein schnelles Foto und dann über eine große Bettenvermittler-App schnell eine Unterkunft finden. Geht fix, super Sache sowas, ist auch nicht weit und 5 min später stehe ich bei meinem heutigen Herbergsvater im Hausgang. Cooler Typ, selbst Triathlet und auch schon mal am Stück um den Bodensee gefahren - hier bin ich richtig, Check-in. Dusche heiß und kalt. Abmarsch zum Abendessen. Pizza im Pferdestall. ?? so heißt die Pizzeria, die außer mir noch von allen in Titisee übernachtenden Japanern besucht wird. Und das sind ganz schön viele. Zurück in die Unterkunft, Matratzenhorchdienst.





















































Fakten des heutigen Tages:

  • Start: 8:28 Uhr 
  • Fahrzeit inkl. Pausen: 10:48 h
  • Fahrstrecke: 111,02 km
  • Anstiegshöhenmeter: 2.686 hm
  • Abfahrtshöhenmeter: 2.727 hm
  • Durchschnittstempo: 10,3 km/h
  • Max.-Tempo: 64,6 km/h
  • Durchschnitts-Puls: 126 bpm
  • Max-Puls: 160 bpm
  • Kalorienverbrauch: 3.401 kcal
Höhenprofil von der 2. Tagesetappe:







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